Die Nominierten für den Kindernothilfe-Medienpreis 2024
Das Kuratorium, bestehend aus Jaafar Abdul-Karim, Journalist und TV-Moderator bei der Deutschen Welle, Schauspielerin und Kindernothilfe-Botschafterin Natalia Wörner, NDR-Fernseh-Chefredakteur Andreas Cichowicz, Journalist und Reporter Florian Gregorzyk, Chefredakteurin der Augsburger Allgemeinen Andrea Kümpfbeck sowie Kindernothilfe-Vorstandsvorsitzender Katrin Weidemann, hat sich bei der Jurysitzung für die Nominierten des "Story on Stage"-Preises 2024 entschieden. Auf der Preisverleihung im Herbst in Berlin wird die Gewinnerin bzw. der Gewinner bekannt gegeben. Insgesamt steht ein Preisgeld von 5.000 Euro zur Verfügung.
Die neun-köpfige Kinderjury, die mithilfe medienpädagogischer Begleitung eigenverantwortlich über die Platzierung und die Verteilung des Preisgeldes in Höhe von 10.000 Euro des beliebten "Preis der Kinderjury" entscheidet, hat ihre Favoriten benannt. Wer gewinnt, wird ebenfalls bei der Preisverleihung bekannt gegeben.
Die Preisgelder werden von Partnern der Kindernothilfe zur Verfügung gestellt.
Die Nominierten des "Story on Stage"-Preises
Sebastian Bellwinkel "Das Tabu im Tabu - Kindesmissbrauch durch Frauen" (SWR Fernsehen)
Sexualisierte Gewalt an Kindern - verübt von Frauen? Bislang kaum beachtete Forschungsergebnisse zeigen: Bei jedem fünften Missbrauch ist eine Frau die Täterin. Strafverfolgungsbehörden, Jugendämter und Gerichte übersehen bis heute Täterinnen, was fatale Folgen für Betroffene hat - wie im sog. "Staufen-Fall" nahe Freiburg, der vor wenigen Jahren die ganze Republik erschüttert hat. Der Film zeigt die Systematik hinter weiblichem Missbrauch.
Den Film können Sie sich hier anschauen.
Nicola Meier und Vivian Pasquet "Versorgungslücke" (Süddeutsche Zeitung Magazin)
Der Beitrag behandelt das Thema Kindernotfallmedizin und den Missstand, dass ein Kind im Fall eines medizinischen Notfalls nicht immer die Hilfe bekommt, die es braucht. Ein Problem, das – außer in Fachkreisen – kaum bekannt ist. Weder bereitet die Ausbildung Notärztinnen und Notärzte ausreichend auf Kindernotfälle vor, noch ist ihre Weiterbildung bundesweit einheitlich geregelt. So passieren Fehler, die tödlich enden. Eine der häufigsten Fehler: falsche Beatmung. Wir trafen bei unserer Recherche Notärzte und Notärztinnen, teils seit Jahrzehnten im Dienst, die nicht wussten, wie man ein Kind richtig intubiert. Wir begleiteten ein Paar, welches ihr Kind bei einem Notarzteinsatz verlor. Und wir trafen Eltern und Politiker, die sagen: Es muss sich endlich etwas ändern.
Den Printbeitrag können Sie hier (kostenpflichtig) lesen.
Shafagh Laghai und Lara Straatmann "Die Märtyrer-Kinder - Im Herzen des Nahostkonflikts" (ARD)
„Wir palästinensischen Kinder wollen keine Terroristen werden“, sagt ein 12-jähriger Junge aus Jenin. „Wir haben Träume wie alle Kinder.“ Aber ihnen fehle der Glaube
an eine Zukunft, in der sie diese erreichen können. Jenin ist wie ein Brennglas für den Nahost-Konflikt: Für das israelische Militär ist es eine Terrorhochburg, für Palästinenser ein Hort des Widerstands. Der Film zeigt, was die Gewaltspirale für die Kinder bedeutet, die in Jenin aufwachsen und wie aus Kindern "Märtyrer" werden.
Den Film können Sie sich hier ansehen.
Die Nominierten für den "Preis der Kinderjury"
Kristin Kasten und Sascha Montag „Die Minenkinder von Ouagadougou“ (Dein Spiegel)
Der 12-jährige Somaila lebt in Burkina Faso und hat vier Geschwister. Hilfsorganisationen haben eine Schule gebaut, doch seit zwei Jahren kann sich die Familie das Schulgeld für ihn nicht mehr leisten und so er muss in einer Granitmine arbeiten und seinen Eltern helfen. Wie viele andere Kinder sortiert er Steine oder schlägt sie kaputt. Abends fährt er mit seiner Mutter nach Hause und freut sich darauf, mit seinen Freunden auf der Straße Fußball zu spielen.
Jana Magdanz „Wenn der Tod allgegenwärtig ist: Im Kinderhospiz“ (WDR5 –MausLive)
In der monothematischen Sendung für Kinder von 8 bis 12 Jahren und von 6 bis 10 Jahren (Maus zum Hören), tauchen die Zuhörerinnen und Zuhörer in das Leben in einem Kinderhospiz ein. Durch die vielen Reportagen aus dem Regenbogenland Düsseldorf wird das schwierige Thema – schwerkranke Kinder mit einer lebensverkürzenden Diagnose – verständlich und kindgerecht aufbereitet. Da vor allem betroffene Kinder, Jugendliche und Geschwister sowie deren Eltern zu Wort kommen, verliert das Kinderhospiz den Schrecken, den es für viele hat.
Sherif Rizkallah „logo! extra: Kinder in der Ukraine – ein Jahr im Krieg“ (ZDF/KIKA TV)
Anlässlich des ersten Jahrestags des russischen Angriffs ist „logo!“-Moderator Sherif Rizkallah in die Ukraine gereist. In seiner Reportage „logo!-extra: Kinder in der Ukraine – ein Jahr im Krieg“ geht er der Frage nach, was ein Jahr Krieg mit dem Leben der Kinder in der Ukraine gemacht hat.
Den Film können Sie sich hier anschauen.