Kindernothilfe. Gemeinsam wirken.

Helga Siemens-Weibring: eine Frau mit vielen Talenten

Seit 2022 hat der Kindernothilfe-Verwaltungsrat eine neue Vorsitzende: Helga Siemens-Weibring. In einem Interview mit unserem Finanzvorstand Jürgen Borchardt stellt sie sich vor.

Liebe Helga Siemens-Weibring, herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Wahl zur Verwaltungsratsvorsitzenden. Wie sind Sie zur Kindernothilfe gekommen und was finden Sie an unserer Arbeit besonders wichtig?
Ich kannte die Kindernothilfe schon lange, weil meine Gemeinde auch diverse Patenkinder hat, an deren Entwicklung ich immer Anteil genommen habe. Ich finde diese persönliche Beziehung gut; die Menschen dort kennenzulernen, wo sie sind. Deshalb habe ich gerne zugesagt, als ich gefragt wurde, im Verwaltungsrat mitzumachen. Die Diakonie war vorher durch einen von mir hochgeschätzten Kollegen vertreten, der leider verstorben ist. Unsere Vorstellungen davon, dass und wie Kirche und Diakonie – also auch die Kindernothilfe als diakonische Einrichtung - nur zusammen agieren können, waren stets sehr ähnlich.

Erzählen Sie uns doch von einigen wichtigen Stationen in Ihrem Leben.

Da hat es in der Tat schon viele gegeben. Ich werde mich bemühen, mich kurz zu fassen. Ich bin in Ostfriesland geboren und würde mich als sehr bodenständig bezeichnen. Ich bin verheiratet, habe zwei erwachsene Söhne und lebe in Essen. Zunächst habe ich in Göttingen Deutsch und Englisch auf Lehramt für Realschulen studiert, danach auch noch Sozialwissenschaften (Schwerpunkte: Pädagogik, Germanistik, Publizistik) als Masterstudium. Nach Aufgaben in der Jugendbildung und -pflege in Hessen und Niedersachsen folgte eine lange Zeit in Wuppertal im Frauenreferat und im Bildungsbereich, sowohl in Diakonie als auch im Kirchenkreis. Seit 2012 arbeite ich bei der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe in Düsseldorf, zunächst als Leiterin des Geschäftsbereichs Familie, Bildung und Erziehung und heute als Beauftragte Sozialpolitik.

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Helga Siemens-Weibring, VR-Vorsitzende der Kindernothilfe (Quelle: Ralf Krämer)
"Ich verstehe die Kindernothilfe als Teil der weltweiten ökumenischen Diakonie." (Quelle: Ralf Krämer)
Helga Siemens-Weibring, VR-Vorsitzende der Kindernothilfe (Quelle: Ralf Krämer)
"Ich verstehe die Kindernothilfe als Teil der weltweiten ökumenischen Diakonie." (Quelle: Ralf Krämer)

Ehrenämter zwischen Kirche, Theater und Kabarett

Haben Sie neben der Kindernothilfe weitere Ehrenämter?
Ich bin seit beinahe 28 Jahren Presbyterin, Personal- und Diakoniekirchmeisterin und was sonst noch so nötig ist in der evangelischen Kirchengemeinde Essen-Rüttenscheid und gehöre dem Kreissynodalvorstand an. Außerdem bin seit vielen Jahren Mitglied der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im Rheinland mit dem Schwerpunkt „Soziale Verantwortung und Diakonie“ und jetzt schon In der zweiten Wahlperiode Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche Deutschlands, dort im Ausschuss für Diakonie, Bildung und Jugend. Seit 2011 bin ich ordinierte Prädikantin und liebe es, Gottesdienste und Andachten zu gestalten, Predigten zu schreiben, Kinder zu taufen, Trauungen durchzuführen und, ja, auch Beerdigungen ermöglichen wunderbare Begegnungen.

Wir wissen von Ihrer Begeisterung für Theater und Kabarett – welche Rolle spielen Kultur und Humor in Ihrem Leben und Ihrer Arbeit?
Schon während meines Studiums habe ich mich als Schauspielerin und Regisseurin engagiert. Auch im Beruf habe ich immer wieder Elemente der Theaterarbeit integriert. Besonders viel Freude hat mir die Leitung des „FKK Dornrüttchen – nicht wachgeküsst, sondern aufgewacht!“ gemacht. FKK ist dabei natürlich die Abkürzung für Frauenkirchenkabarett und hat schon für manchen Lacher gesorgt. Wir hatten mehr als 100 Auftritte u. a. bei mehreren Kirchentagen und anderen Großveranstaltungen. Das Kabarett hat mir die Möglichkeit gegeben, in meinen Leitungstätigkeiten bei Kirche und Diakonie vieles humorvoll oder mit einem Augenzwinkern zu sehen. Ich gebe auch Kästner-Abende, einer meiner absoluten Lieblingsautoren, und halte Vorträge zu natürlich nur spannenden Themen wie z. B. die Frauen im Stammbaum Jesu oder das Salz der Erde oder Was macht eigentlich die Diakonie oder oder … Da kommt mein „Erwachsenenbildnerinnenherz“ durch.

Was möchten Sie durch Ihre Mitarbeit im Verwaltungsrat bewegen?

Wie ich schon sagte, ist mir die Zusammenarbeit von Kirche und Diakonie sehr wichtig. Sie haben dieselbe Wurzel und dasselbe Ziel. Ich verstehe die Kindernothilfe als Teil der weltweiten ökumenischen Diakonie. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Verhältnisse in der Welt zurechtzurücken; Menschen, vor allem Kindern, zu ihren Rechten zu verhelfen und zu der Würde, die ihnen von Gott zugedacht wurde und ihnen zusteht. Dazu würde ich gerne beitragen.

Bei all den vielen Dingen, die Sie tun – wie können Sie auch mal wieder auftanken?
Mein Lieblingsurlaubsort ist Dangast an der Nordsee. Besonders die eine Bank in der Nähe des alten Kurhauses hilft mir beim Runterkommen, wenn ich dort sitze und die Gezeiten beobachte.
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