Wenn Mütter zu den Ärmsten der Armen im Dorf gehören ...
In Simbabwe leben vor allem auf dem Land viele Menschen in bitterer Armut. Besonders betroffen sind in der patriarchalisch geprägten Gesellschaft Frauen und Kinder. Ein erfolgreiches Instrument zur Armutsbekämpfung sind die Selbsthilfegruppen für Frauen unserer Projektpartner. In Schulungen erhalten sie das Wissen und das Rüstzeug dafür, ihr Einkommen zu steigern, soziale Probleme in den Familien und der Gemeinde anzugehen und langfristig auch selbst einen Anstoß zu politischen Veränderungen zu geben.
Die Kinder von Müttern, die sich in Selbsthilfegruppen engagieren, profitieren auf vielfältige Weise von den Verbesserungen ihres Lebensumfeldes:
Ernährung und Gesundheit: Mit Unterstützung der Selbsthilfegruppen finden die Mütter neue Verdienstmöglichkeiten. Dadurch können sie ihren Kindern regelmäßige Mahlzeiten bieten und darüber hinaus die häusliche Wohnsituation und das familiäre Zusammenleben verbessern. Wenn ein Familienmitglied krank wird, gibt es für viele erstmals in ihrem Leben die Möglichkeit, zum Arzt zu gehen und Medikamente zu bezahlen.
Bildung: Das neu erwirtschaftete Einkommen ermöglicht den Müttern, ihren Kindern einen regelmäßigen Schulbesuch zu finanzieren. Durch einen Schulabschluss und eine anschließende Ausbildung haben die Kinder die Chance, der Armut langfristig zu entkommen.
Stärkung von Frauen- und Kinderrechten: Durch den Zusammenschluss mehrerer Selbsthilfegruppen können sich die Mitglieder auch politisch effektiv engagieren und sich so für die Rechte von Frauen und Kindern einsetzen. Übergeordnete Dachverbände (CLAs) und Föderationen vertreten die Interessen vieler Mitglieder aus einer ganzen Region und können sich daher auch bei verantwortlichen Institutionen und der Regierung Gehör verschaffen.
Die Kindernothilfe in Simbabwe organisiert die Selbsthilfegruppen in Kooperation mit elf Partnerorganisationen in acht Provinzen.
Informationen rund um das Projekt
Projektbeginn
Januar 2013
Projektregion
ganz Simbabwe
Fokus
Selbsthilfegruppen, Armutsbekämpfung
Übernehmen Sie eine Projektpatenschaft und wirken Sie gemeinsam besonders nachhaltig
Die Situation in Simbabwe
Der südafrikanische Binnenstaat Simbabwe leidet seit Jahren unter großen sozioökonomischen Problemen: Wirtschaftliche Stagnation, Inflation und Arbeitslosigkeit und die damit verbundene Armut sind zu anhaltenden Strukturproblemen geworden. Rund zwei Drittel der Bevölkerung Simbabwes lebt unterhalb der Armutsgrenze. Besonders betroffenen sind ländliche Regionen und insbesondere die Ernährungs- und Gesundheitssituation von Kindern ist vielerorts sehr problematisch.
Es gibt durch die seit Jahren anhaltende Wirtschaftskrise kaum noch soziale Sicherungssysteme und kein kostenloses, funktionierendes Gesundheitssystem. Simbabwe gehört aber zu den weltweit am stärksten von HIV und Aids betroffenen Ländern. Jeder siebte Erwachsene ist nach offiziellen Angaben infiziert, unter den HIV-infizierten Jugendlichen sind 80 Prozent weiblich.
Eindrücke aus unserem Projekt in Simbabwe
Was wir bisher geschafft haben
- 1.444 Selbsthilfegruppen (SHGs) mit 23.324 Mitgliedern gegründet
- Etablierung von 87 übergeordneten Verbänden CLAs (Cluster Level Organisations) und 5 Föderationen
- Bislang wurden rund 1,1 Millionen US-Dollar Sparvermögen erwirtschaftet (alle Selbsthilfegruppen, Stand 2019)