Helfen Sie Straßenkindern aus der Hoffnungslosigkeit
Joe irrt mit glasigem Blick durch Manila. Er schiebt sich durch die Menschenmassen, hält die Hand auf, in der Hoffnung, dass ihm jemand ein bisschen Geld gibt. Seit fast zwei Tagen hat der 13-Jährige nichts gegessen. Ihm knurrt der Magen. Vielleicht findet er etwas in den Restaurantabfällen.
Allein in Manila, der Hauptstadt der Philippinen, sollen 80.000 Kinder und Jugendliche auf der Straße leben. Sie glauben, dort haben sie es besser, als zu Hause. Denn der Alltag vieler Kinder ist geprägt von der Alkohol-, Drogen- oder Spielsucht der Eltern. Prügel und sexuelle Gewalt sind nur zwei Folgen davon. Landen die Jungen und Mädchen erst einmal auf der Straße, müssen sie betteln und stehlen, um zu überleben. Etliche Kinder und Jugendliche verkaufen ihren Körper.
Gemeinsam mit unserem philippinischen Partner KEOFI setzen wir uns dafür ein, dass Straßenkinder wieder eine Perspektive bekommen. Durch Präventionsarbeit halten wir Kinder und Jugendliche davon ab, auf die Straße zu flüchten.
Vertrauensarbeit: KEOFI veranstaltet für die Straßenkinder verschiedene Events - Basketballturniere, Tanzkurse, Konzerte oder ein Sommercamp. So kommen die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter in Kontakt mit den Mädchen und Jungen und gewinnen ihr Vertrauen. Das ist der erste Schritt, um die Kinder von der Straße zu holen.
Schutzzentrum: 80 Kinder und Jugendliche, die auf der Straße leben, finden im Schutzzentrum einen sicheren Hafen. Dort haben sie ein Dach über dem Kopf, bekommen genug zu Essen, frische Kleidung und werden medizinisch versorgt. Wenn es möglich ist, werden die Mädchen und Jungen wieder mit ihren Familien vereint. Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter begleiten sie bei diesem Prozess.
Bildung: 400 Straßenkinder und Kinder aus sehr armen Verhältnissen erhalten Stipendien von der Grundschule bis zum College oder für eine Berufsausbildung.
Prävention: Die Projektmitarbeitenden arbeiten auch mit 200 Familien aus sehr armen Verhältnissen. Die Eltern haben die Möglichkeit, kleine Geschäftsideen umzusetzen. Damit verdienen sie ein Einkommen, mit dem sie ihre Kinder versorgen können. Darüber hinaus betreibt KEOFI auch Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung. Dies soll dazu führen, dass Straßenkinder nicht mehr als Kriminelle oder ungeliebtes Übel gesehen werden, sondern als Mädchen und Jungen, die Hilfe benötigen und Potenzial haben.
Joe hatte Glück. Er lebt nun vorerst im Schutzzentrum. Hungern muss er nicht mehr. Hier wird er gesehen. Endlich kann Joe wieder zu Schule gehen. Nur so hat er die Chance, erfolgreich in die Gesellschaft reintegriert zu werden.
Informationen rund um das Projekt
Projektbeginn
Januar 2004
Projektregion
Manila, Philippinen
Fokus
Schutz, Bildung, Prävention
Nachhaltig helfen mit einer Patenschaft
Die Situation im Land
Neben arbeitenden Kindern gibt es in den Philippinen viele Straßenkinder: Sie kämpfen um ihr Überleben – häufig müssen sie stehlen, betteln oder sich prostituieren und geraten oft mit dem Gesetz in Konflikt. Fast zwei Millionen Mädchen und Jungen besitzen keine Geburtsurkunde und sind so abgeschnitten von ärztlicher Versorgung, Bildung und vor allem Schutz vor Verschleppung.
Eindrücke aus unserem Projekt auf den Philippinen
Was wir mit Ihrer Hilfe schon geschafft haben
- 891 Kinder und 1.975 Mütter und Väter erreicht
- Lebensmittelpakete an arme Familien während des Lockdowns verteilt
- Online-Seminare für Familien zur Bewältigung des Lockdowns veranstaltet
- 111 Kindern und Jugendlichen Online-Unterricht ermöglicht
- 25 Kinder nehmen an Workshop zum Thema "Kinderrechte" teil